Burgerin des Mars by Robert A. Heinlein

Burgerin des Mars by Robert A. Heinlein

Autor:Robert A. Heinlein [Heinlein, Robert A.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Goldmann


Aber bei Clark beweist das gar nichts. Ich hoffe nur, daß er hinsichtlich der Fingerabdrücke genau so vorsichtig war.

Dann erschienen zwei andere Stewardessen. Wir fütterten alle Säuglinge. Girdie und ich wuschen uns und aßen ein wenig. Anschließend kehrte ich zu meiner Koje zurück und schlief sofort ein.

Ich muß drei oder vier Stunden geschlafen haben, weil mir der ganze Zirkus entging, als Mrs. Dirkson ihr Kind zur Welt brachte. Sie ist eine der Emigrantinnen und hätte es eigentlich erst auf der Venus haben sollen – aber die Aufregung wirkte wohl beschleunigend. Als sie zu stöhnen anfing, brachte man sie jedenfalls in die provisorische Krankenstation. Dr. Torland sah sie an und ließ sie sofort in den Kontrollraum hinaufschaffen, weil er nur dort Platz hatte.

Dort kam das Baby auch zur Welt, auf dem Boden des Kontrollraums, mitten zwischen Kartentank und Datenverarbeiter. Torland, Kapitän Darling und die Chefstewardeß sind Taufpaten, das Baby heißt ›Radiant‹ – ein schwaches Wortspiel, aber hübsch.

Man baute für Radiant im Kontrollraum einen Inkubator, bevor man Mrs. Dirkson in die Krankenstation zurückschaffte und ihr eine Spritze zum Schlafen gab. Das Baby befand sich immer noch oben, als ich aufwachte.

Ich beschloß, etwas darauf zu wagen, daß der Kapitän milder gestimmt war, schlich mich zum Kontrollraum hinauf und steckte den Kopf zur Luke hinein.

»Darf ich bitte das Baby sehen?«

Der Kapitän machte ein verärgertes Gesicht, dann lächelte er kaum merklich und meinte: »Na schön, Poddy. Wenn es sein muß, aber nur ganz kurz.«

Ich kam herein. Radiant wiegt ungefähr ein Kilo und sieht recht mickrig aus. Dr. Torland meint aber, es ginge ihr glänzend und sie werde einmal ein hübsches, gesundes Mädchen werden – hübscher als ich. Er weiß sicher, wovon er redet, aber wenn sie jemals hübscher werden will als ich, muß sie sich noch ganz schön anstrengen. Sie hat beinahe dieselbe Farbe wie das Gesicht von Mrs. Royer und besteht fast nur aus Runzeln.

Aber das wird wohl noch vergehen, denn sie sieht aus wie eines der Bilder in einem Schulbuch mit dem Titel ›Das Wunder des Lebens‹ – und die anderen Bilder waren noch viel ärger. Es ist vielleicht ganz gut, daß man Babys vor ihrem ersten Auftritt nicht sehen kann, sonst wäre die Menschheit vielleicht schon ausgestorben.

Am besten wäre es wohl, wenn man Eier legen könnte. In dieser Beziehung sind wir eben noch rückständig.

Ich ging wieder hinunter, zu den ein wenig älteren Säuglingen, um festzustellen, ob man mich brauchte. Das war nicht der Fall, im Augenblick wenigstens nicht, weil sie gerade wieder gefüttert worden waren und eine junge Frau, die ich gar nicht kannte, mir erklärte, sie hätten sich eben erst an die Arbeit gemacht. Ich blieb trotzdem. Bald danach machte ich mich nützlich, indem ich an die beiden Frauen, die sich abmühten, vorbeilangte und die Babys überprüfte, um diejenigen herunterzureichen, die ihrer Dienste bedurften.

Dadurch ging es ein wenig schneller. Ich hob ein kleines Ding aus seinem Korb und schaukelte es; die Stewardeß sah auf und meinte: »Ich bin soweit.«

»Oh, er ist nicht naß«, sagte ich. »Oder ›sie‹, je nachdem. Nur einsam.«

»Dafür haben wir jetzt keine Zeit.



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